Rezept für kommunalarbeiter
Kommunals Rezept für psychische Erkrankungen: bessere Ressourcen
Die Zunahme psychischer Erkrankungen ist die Erklärung, warum die Zahl der Krankenstände in Schweden in den letzten Jahren stark zugenommen hat.
Die Stärkung der psychischen Gesundheit im Arbeitsleben ist daher eine der größten Herausforderungen, vor denen Schweden steht, so die Ministerin für Gesundheit und Soziales Annika Strandhäll (S), die am Freitag in Stockholm ein Seminar zum Thema psychische Gesundheit mit rund hundert Teilnehmern aus Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und Regierungsbehörden veranstaltet.
Psychische Erkrankungen nehmen in verschiedenen Altersgruppen zu, und immer mehr junge Menschen werden durch Stress, Angstzustände und Depressionen außer Gefecht gesetzt, stellte Annika Strandhäll fest.
Das Wissen darüber, wo und warum psychische Erkrankungen auftreten, ist bereits vorhanden: Sie betrifft vor allem Beschäftigte in den frauendominierten Berufen in der Altenpflege, im Gesundheitswesen, im Sozialwesen und in anderen Bereichen des Sozialsystems.
Viele von ihnen sind Mitglied der Kommunal.
Lena Byström, Bürgerbeauftragte bei Kommunal gab sie mit ihren eigenen Erfahrungen aus der Altenpflege eine konkrete Liste von Risikofaktoren, als sie als erste Referentin das Tagesseminar eröffnete: Reorganisation, psychisch anstrengende Arbeit, Anforderungen, die in keinem Verhältnis zu den Ressourcen stehen, geringe Kontrolle, ständige Änderung des Zeitplans, unzureichende Erholung.
Diese Faktoren kennzeichnen das Arbeitsumfeld von Frauen, und daher werden Frauen krank.
Auch Männer, die in den frauendominierten Berufen arbeiten, sind betroffen", sagt Lena Byström.
Mitarbeiter in der Altenpflege können ein ständiges Gefühl der Unzulänglichkeit mit sich herumtragen. Es kommt mit dir, wenn du nach Hause gehst.
Lena Byströms Rezept für eine bessere psychische Gesundheit ist konkret.
Die richtige Besetzung auf der Grundlage des Bedarfs, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anforderungen und Ressourcen, eine gleichmäßige Arbeitsbelastung, Vollzeitstellen und zusammenhängende Arbeitstage sind die wichtigsten Zutaten.
Nicht zuletzt sind zusammenhängende Arbeitszeiten wichtig.
Viele Teilzeitbeschäftigte arbeiten heute nur noch vormittags und Abends, wenn die Arbeit am schwersten ist.
Annika Strandhäll stimmt zu, dass unzureichende Ressourcen ein wichtiger Grund dafür sind, dass Frauen in den Sozialberufen aus psychischen Gründen krankgeschrieben sind.
Viele Jahre lang galt das Mantra, dass nicht die Ressourcen das Problem seien, sondern wir müssten intelligenter arbeiten.
Aber um ehrlich zu sein, werden mehr Hände benötigt. Es ist nicht nur meine, sondern die Analyse der gesamten Regierung.
Deshalb haben wir die staatlichen Zuschüsse für die Kommunen erhöht, und deshalb ergänzen wir mit zwei Milliarden, um gezielt das Personal aufzustocken.
Neben erhöhten Ressourcen muss aber auch das Arbeitsumfeldmanagement für die psychische Gesundheit so selbstverständlich entwickelt werden, dass es so selbstverständlich wird wie die Arbeit mit der physischen Arbeitsumgebung", ergänzt Annika Strandhäll, die hofft, dass die neue Behörde für Arbeitsweltwissen, die im kommenden Jahr gegründet wird, dazu beitragen wird.